Die Heilpädagogik, die in Deutschland oft auch als Sonderpädagogik bezeichnet wird, ist ein Teilgebiet der Pädagogik, das sich an Personen jeden Alters richtet, die mit einer Behinderung, einer Entwicklungsverzögerung oder mit Schwierigkeiten in der sozialen Anpassung leben. Das heilpädagogische Handeln ist erzieherisch, analytisch, re-edukativ, konstruktiv und zielgerichtet und kann sich auf Beeinträchtigungen auf körperlicher, sensorischer, geistiger, sozio-affektiver oder psychischer Ebene fokussieren. Die Heilpädagogik legt dabei großen Wert auf Ganzheitlichkeit: die Beeinträchtigung oder Behinderung des Menschen und deren Behebung soll nicht der alleinige Mittelpunkt der Fachdisziplin oder der Therapie sein. Vielmehr wird der ganze Mensch mit seinen Ressourcen, Fähigkeiten, Problemen und seinem sozialen Umfeld betrachtet und bei der Bearbeitung von Problemstellungen und der Erstellung von individuellen Förder- und Behandlungsplänen mit einbezogen. Der Aufgabenbereich des Heilpädagogen erstreckt sich über die pädagogische Assistenz und Begleitung, Früherkennung und Intervention, Beratung von Angehörigen und Therapeuten, psycho-pädagogische und soziale Unterstützung, Diagnostik und das therapeutische Handeln in einem multidisziplinären Team.