Eine Autoimmunerkrankung ist eine Krankheit, bei der das Immunsystem gegen körpereigenes Gewebe reagiert, weil es diese fälschlicherweise als zu bekämpfende Fremdkörper identifiziert. Die Selbsttoleranz, die das Immunsystem im Regelfall davon abhält, dem eigenen Körper zu schaden, funktioniert in diesem Fall nicht richtig. Die T-Lymphozyten des Immunsystems, die zu den weißen Blutkörperchen gehören, können bei dieser Fehlfunktion nicht mehr zwischen körpereigenen und körperfremden Eiweißmolekülen unterscheiden, identifizieren diese als schädlich und greifen sie an. Betroffene Gewebe entzünden sich infolgedessen chronisch. So entstehen Krankheiten wie die Multiple Sklerose, bei der die T-Zellen die das Nervensystem ummantelnden Myelinscheiden angreifen, rheumatoide Arthritis und Typ-1-Diabetes. Es ist bislang nicht zweifelsfrei geklärt, was genau zur Bildung von Autoimmunerkrankungen führt. Die Behandlung wird deshalb vorwiegend durch entzündungshemmendes Kortison oder immunsuppressive Medikamente vorgenommen.