Unter der Entwicklung des Menschen versteht man seine Veränderung über einen bestimmten Zeitraum. Dieser dynamische Prozess, der auch durch biologische Wirksysteme und sozialen Faktoren beeinflusst wird, wird am häufigsten am chronologischen Alter einer Person festgelegt. Gerade im Kindesalter findet eine rasche Entwicklung statt; diese wird in Entwicklungsphasen eingeteilt und kann anhand von Entwicklungstabellen nachgehalten werden. Wenn geistige, kognitive, motorische, sensorische, emotionale und soziale Fähigkeiten langfristig nicht mit der Entwicklung gleichaltriger Kinder mithalten können, spricht man von einer Entwicklungsstörung. Die mangelhaft ausgebildeten Funktionen können sich in einem oder mehreren Bereichen des Lebens zeigen. Gezielte Entwicklungsförderung kann die fehlende oder zu geringe Ausbildung dieser Fähigkeiten kompensieren. Diese Entwicklungsförderung ist ein vielschichtiger Prozess, der ein differenziertes Wissen über Entwicklungsphasen, Diagnostik sowie geeignete Interventionen voraussetzt. Es werden dabei verschiedene Bereiche der Entwicklung behandelt. Dazu gehören Psychomotorik, Feinmotorik, Graphomotorik, Mundmotorik, Wahrnehmung, Lernfähigkeit, Selbsthilfetraining zur Ermöglichung der Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) und auch die Förderung sozialer und emotionaler Kompetenzen. Entwicklungsförderung existiert als allgemeine Förderung, etwa durch Schulsport, sowie als individuelle Förderung, die unter Einbeziehung von Eltern und des Kindes gezielt auf die Schwierigkeiten des betroffenen Kindes zugeschnitten ist. In Elternkursen werden dazu zum Beispiel die Grundlagen positiver Erziehung und der Umgang mit schwierigen Erziehungssituationen vermittelt, während die spielerischen Kinderkurse die sozial-kognitive und emotionale Kompetenz der auffälligen Kinder stärkt und so eine Reduktion von Problemverhalten bewirkt.