Picture Exchange Communication System | ZiFF-Fortbildungen

PECS steht für Picture Exchange Communication System und ist ein Kommunikationssystem, das ursprünglich für Kinder mit Autismus oder anderen Kommunikationsschwierigkeiten entwickelt wurde. Es ermöglicht nonverbale Personen, sich durch den Austausch von Bildkarten auszudrücken.

Wichtige Merkmale von PECS:

  1. Visuelle Kommunikation: Anstatt zu sprechen, verwenden die Nutzer Bilder oder Symbole, um Wünsche, Bedürfnisse oder Gedanken zu äußern.
  2. Einfach und strukturiert: PECS folgt einem klaren und leicht verständlichen Lernansatz, der in mehrere Phasen unterteilt ist.
  3. Fördert Interaktion: Der Fokus liegt darauf, soziale Interaktionen zu fördern, nicht nur auf der Benennung von Objekten.
  4. Verwendung in Alltagssituationen: Die Bildkarten sind flexibel und können in verschiedenen Umgebungen und Kontexten genutzt werden.

Die 6 Phasen von PECS:

  1. Phase 1: Wie man kommuniziert – Die Person lernt, ein Bild auszuwählen und es einem Kommunikationspartner zu überreichen, um etwas zu bekommen, was sie möchte.
  2. Phase 2: Distanz und Ausdauer – Die Person wird darin geschult, Bildkarten über größere Entfernungen oder in unterschiedlichen Situationen einzusetzen.
  3. Phase 3: Bildunterscheidung – Der Nutzer lernt, zwischen mehreren Bildern zu wählen, um genau das auszudrücken, was er möchte.
  4. Phase 4: Satzbildung – Mithilfe eines Satzstreifens („Ich möchte…“) kann die Person einfache Sätze bilden, z. B. „Ich möchte Apfelsaft.“
  5. Phase 5: Beantworten von Fragen – Die Person lernt, Fragen wie „Was möchtest du?“ zu beantworten.
  6. Phase 6: Kommentieren – Der Fokus liegt darauf, spontan Kommentare abzugeben, z. B. „Ich sehe einen Hund.“

Vorteile von PECS:

  1. Fördert Eigeninitiative in der Kommunikation.
  2. Kann den Übergang zur verbalen Kommunikation unterstützen.
  3. Einfach und kostengünstig umzusetzen.
  4. Anpassbar an die individuellen Bedürfnisse.

Zielgruppe:

PECS wird vor allem bei Menschen mit Autismus, Entwicklungsverzögerungen oder anderen Kommunikationsstörungen eingesetzt, die Schwierigkeiten mit verbaler Sprache haben. Es kann jedoch auch bei Erwachsenen oder Menschen mit neurologischen Störungen eingesetzt werden.

Das System ist weltweit verbreitet und wird von Therapeuten, Pädagogen und Familien geschätzt, um nonverbale Kommunikation zu erleichtern.

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