Das Wort Reziprozität ist ein anderer Begriff für Gegenseitigkeit oder Wechselseitigkeit. In der Soziologie wird sie als das universelle soziale Grundprinzip menschlichen Handelns angesehen. Mit dem Begriff „reziproke Innervation“ bezeichnet man ein Innervationsschema, bei dem die Erregungen eines bestimmten Körpersystems die Hemmung anderer Systeme bewirkt und umgekehrt. Das geschieht beispielsweise bei der Nutzung paarweiser Muskeln. Hier wird bei Erregung des Agonisten (z.B. Beuger) gleichzeitig eine Hemmung des Antagonisten (z.B. Strecker) verursacht. Durch diese Wechselwirkung kann eine räumliche und zeitliche Abstimmung der Bewegung koordiniert werden.