Eine Sprachentwicklungsstörung ist eine Entwicklungsstörung der Sprache, die nicht durch die allgemeine Intelligenz des betroffenen Menschen, seine unzureichende Förderung oder körperliche oder psychische Faktoren erklärt werden kann. Es wird dabei zwischen zwei Arten der Sprachentwicklungsstörung unterschieden: den expressiven Störungen sowie den rezeptiven Störungen. Bei einer expressiven Störung der Sprachentwicklung liegen beim Betroffenen ein eingeschränkter Wortschatz, Probleme bei der Wortfindung sowie sprachlich-grammatische Fehler im verbalen Ausdruck vor. Rezeptive Störungen dagegen betreffen das Sprachverständnis des tatsächlich Gesprochenen und seiner Grammatik und Sprachmelodie, besonders, wenn die gesprochenen Inhalte unbekannt oder ungewohnt formuliert sind. Mögliche Ursachen für Sprachentwicklungsstörungen sind dabei genetische und neurologische Faktoren, beispielsweise durch eine frühkindliche Hirnschädigung, organische Faktoren wie etwa Hörstörungen, psychische Faktoren wie die Trennung der Eltern oder eine ausgeprägte Rivalität zwischen Geschwistern, soziokulturelle und umweltbedingte Faktoren. Ein wichtiges Warnsignal, dass eine Sprachentwicklungsstörung vorliegen könnte, ist die fehlende Sprachproduktion oder fehlendes Sprachverständnis ohne Gestik ab einem Alter von zwei Jahren.