Mit Sprachverständnis und Sprachverstehen meint man die Fähigkeit, Sinn und Bedeutung von auditiven Äußerungen und Lauten zu erfassen. Dieses Thema wird besonders in der Kognitionspsychologie und Wahrnehmungspsychologie behandelt. Das Verstehen von Sprache wird im frühen Kindsalter ausgebildet und fortan trainiert. Wenn schon in jungem Alter Schwierigkeiten beim Verstehen von auditiver Sprache vorliegen, bleibt das betroffene Kind auf Informationen aus nonverbaler Kommunikation angewiesen. So bleibt häufig auch die Entwicklung von sprachlich-kommunikativer Aktivität aus, das Kind beginnt nicht, oder erst spät, zu sprechen, denn das Sprachverständnis ist eine der Schlüsselfunktionen, die für den allgemeinen Spracherwerb benötigt werden. Es muss zusätzlich zwischen verschiedenen Arten von Sprachverständnis unterschieden werden. Im engeren Sinne wird damit die Fähigkeit beschrieben, Bedeutung aus Texten, Sätzen und einzelnen Wörtern zu entnehmen. Es kann eine logische, inhaltliche Brücke zwischen einzelnen Wörtern geschlagen werden. Im weiteren Sinne bezeichnet das Sprachverstehen die Möglichkeit, Gesagtes im Kontext von Kommunikationssituationen zu verstehen, und Gestik, Mimik sowie stimmlichen Ausdruck in die Interpretation des Gesagten mit einzubeziehen. Die Ursachen eines gestörten Sprachverständnisses sind vielfältig. Schwerhörigkeit oder Hörstörungen, genetische und organische Faktoren, Wahrnehmungs- und Motorikstörungen, mangelndes Sprachvorbild und unzureichende Anregung durch Andere, Traumata oder Unfälle können der Verständnisstörung als Urheber zugrunde liegen. Zu den klassischen Symptomen eines gestörten Sprachverstehens gehören die fehlende oder unpassende Reaktion auf Ansprachen oder Reaktion nur nach zusätzlichen Gesten, geringe Aufmerksamkeit für Gesprochenes und wenig Interesse an Geschichten, das Wiederholen von Worten oder Satzteilen, aber auch Störverhalten in Form von ständigem Herumkaspern oder Reinreden sowie Aggressivität.